Über den Aktionsfonds wurden Teile des Friedenskulturfestes am Friedenspfahl zwischen Auenwald und Weissach i.T. finanziert. Die BKZ hat einen schönen Artikel darüber gebracht, wir könnten es nicht besser zusammenfassen:
Premiere auf der Wiese beim Friedenspfahl
Nachbargemeinden Weissach im Tal und Auenwald feiern erstmals gemeinsam ein Friedenskulturfest
WEISSACH IM TAL/AUENWALD. Beim ersten Friedenskulturfest der Gemeinden Weissach im Tal und Auenwald auf der Wiese beim Friedenspfahl zwischen den beiden Kommunen gab es Musik, Ausstellungen, Kulinarisches und Aktionen. Eine Friedensbank wurde errichtet, zu der zahlreiche Überraschungsgäste ein selbstgestaltetes „Lättle“ aus Holz beisteuerten.
Vor einem Jahr hat auf der Wiese zwischen Unterbrüden und Unterweissach erstmals das gemeinsame Fest der Gemeinden „Begegnungen am Brüdenbach“ stattgefunden, bei dem der Friedenspfahl errichtet wurde. Daraus ist die Idee zum Friedenskulturfest entstanden. Die Initiative ging von den beiden Naturparkführerinnen im Schwäbisch-Fränkischen Wald, Petra Klinger und Michaela Genthner aus, die sich zum Organisationsteam noch Angelika Roth und Volker Genthner mit ins Boot holten.
„Schon frühzeitig haben sie sich gemeinsam mit uns, den beiden Gemeinden und dem Kreisjugendring, zusammengesetzt und Pläne und Programmpunkte geschmiedet“, hieß es im Grußwort, das der Weissacher Bürgermeister Ian Schölzel und Auenwalds Bürgermeister Karl Ostfalk gemeinsam sprachen. Die Moderation übernahm Bernd Hecktor: „Wir feiern heute die Verschiedenheit in der Gemeinsamkeit“, führte er in der Begrüßung aus. Toleranz sei die Seele der Heimat. „Heimat grenzt nicht aus, Heimat gestalten die, die hier leben.“
Kunstausstellungen aus Aktionen mit Kindern und Jugendlichen waren Teil des Friedenskulturfestes. So säumte eine Reihe mit großformatigen Portraits die Festwiese. In der Vorbereitungsklasse des Bildungszentrums Weissacher Tal sind sie unter Leitung des Künstlers Fabian Baur entstanden. Schüler, die noch kein oder wenig Deutsch sprechen, haben Angehörige oder Freunde anhand von Fotos gemalt. Die Bilder zur Ausstellung „Kinderrechte“ wurden in der Grundschule Oberweissach unter Leitung des Künstlers Jo Nagel gefertigt. Karl-Heinz Gruber aus Auenwald, der auch den Friedenspfahl gestaltet hat, stellte Holzarbeiten aus. Vielfalt zeigte sich auch im musikalischen Programm. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Alphornbläser aus der Gegend um Schwäbisch Gmünd mit ihren langen Holztrompeten. Einen außergewöhnlichen musikalischen Leckerbissen bot die Gruppe Aroma 2. Die Musiker entführen auf eine musikalische Weltreise mit Instrumenten aus verschiedenen Erdteilen, die sie zum Teil selbst gebaut haben. Percussion-Instrumente aus Afrika sind genauso dabei wie die Maultrommel aus Indonesien oder das australische Didgeridoo.
Für die Gestaltung einer Friedensbank haben zahlreiche Personen im Vorfeld selbst eine Holzlatte für die Rückenlehne mit Zeichnungen und individuellen Inschriften versehen. Auf der Bühne stellten sie ihre Beiträge zu dem Gemeinschaftsprojekt vor. Wie etwa die Schwäbische Waldfee Mariel Knödler, die ihrem „Lättle“ etwas glitzernden „Feenstaub“ verliehen hat. Ralf Michelfelder, Präsident des Landeskriminalamts, hat sich für den Leitspruch „Bereit für Sicherheit“ entschieden. Der in Auenwald lebende Musiker und Musikredakteur Frieder Berlin wählte den Titel eines Songs von John Lennon und Yoko Ono: „Give Peace a Chance“. Die Autorin Christine Spindler, der Künstler Peter Haußmann, Vertreter der Kirche, Vereine und Organisationen oder auch der Waldschrat Sven Vollbrecht haben mitgemacht. Die Bank sei eine Einladung zum Ausruhen, Innehalten und Sinnieren. Aber auch eine Einladung, sich dazuzusetzen und zu kommunizieren, so Moderator Bernd Hecktor, der auf seinem Beitrag zur Friedensbank den Spruch: „Make love not war“ verewigte.
In einer Aktion waren die Besucher aufgerufen, mitzuwirken und sich in einem großen Kreis auf der Wiese aufzustellen. Fotos der Flaggen der 193 UNO-Mitgliedsstaaten wurden von der World Peace Prayer Society verteilt und in Rundgängen von den Besuchern in der Mitte niedergelegt. Bei der Aktion soll symbolisiert werden, dass alle Länder gleich sind.
Gemeinsame Friedenstänze gab es mit Heike Nübel, und der eigens für das Friedenskulturfest zusammengestellte Projektchor unter Leitung von Biggi Ambrosius sang Lieder vom und für den Frieden. Den musikalischen Abschluss bildete das Konzert des Musikers Seom, mit Spiritual Hip-Hop, bevor nach dem Tanzen das Fest mit einer langen Kette von Teelichtern beendet wurde.
Quelle: Backnanger Kreiszeitung (30.07.2018) – von Claudia Ackermann